Faultürme

Faulturm

Die Schlämme aus der Überschussschlammeindickung und der Vorklärung enthalten aufkonzentrierte organische Substanzen, die nun im Faulbehälter zu Klärgas vergoren werden. Dieser empfindliche Umwandlungsprozess bedarf einiger verfahrenstechnischer Voraussetzungen, wie z.B. Temperatur zwischen 33 und 37°C, pH-Wert 6,7 bis 7, eine gute Durchmischung, kein Licht und kein Sauerstoff. Diese Voraussetzungen werden in speziellen Faulbehältern realisiert, die das typische Bild von Kläranlagen durch ihre Sichtbarkeit ausmachen. Die Faulung erzeugt eine Stabilisierung des Schlammes, d.h. der organische Anteil wird soweit reduziert, dass er von alleine nicht mehr riecht. 

Weiter wird eine Verringerung der Schlammmenge, gute Entwässerungseigenschaften und die Gewinnung von Klärgas erreicht. Die Aufenthaltszeit des Schlammes in der Faulung beträgt 25 bis 30 Tage. Der vorhandene Faulbehälter mit einem Volumen von 1.600 m3 reichte zur vollständigen Stabilisierung des anfallenden Klärschlammes nicht mehr aus. Im Zuge des Ausbaus der Kläranlage Modau wurde daher eine entsprechende Erweiterung der Faulung notwendig. Diese wurde um einen zweiten Faulbehälter mit einem Volumen von weiteren 1.600 m3 ergänzt, der dem vorhandenen Behälter vorgeschaltet wurde. Die Faulung wird zweistufig betrieben, wobei der Überlauf des ersten (neuen) Behälters in den zweiten (vorhandenen) Behälter erfolgt. Beide Behälter sind an das Gassystem angeschlossen.